Noch ein Karnevalsverein in Oberhausen?

Wir, die späteren Vereinsgründerinnen und Gründer waren schon vorher Senatoren in einem Oberhausener Karnevalsverein. Aus unterschiedlichen Gründen trennten wir uns von ihm. Trotzdem trafen wir uns immer wieder, da wir uns sehr gut verstanden.

Die meisten „Ehemaligen“ waren dem Oberhausener Karneval schon Jahrzehnte treu. Alle hatten den Wunsch, weiter aktiv im Karnevalsgeschehen mitzuwirken. Gleichzeitig sahen wir die Gefahr, dass sich unsere homogene Gruppe in alle Richtungen zerstreuen würde, wenn sie sich den bestehenden Vereinen anschließen würden.

Frei nach einem Zitat von Kurt Tucholsky, Dumme und Gescheite unterscheiden sich dadurch, dass der Dumme immer dieselben Fehler macht und der Gescheite immer neue, wurde wiederholt über dieses Thema bei den Zusammenkünften gesprochen.

Von Andreas Zeller und Stephan Peters kam der Vorschlag, selbst einen Verein zu gründen, damit wir zusammen bleiben würden.

Aber Karnevalsvereine gab es für Oberhausen schon genug. Gerade in den letzten Jahren war es zu einigen Neugründungen gekommen, so dass es in Oberhausen bereits 18 Vereine gab.

Auch wurde von uns die Gefahr gesehen, dass es durch die Neugründung automatisch zu Problemen mit anderen Vereinen kommen musste, denn Karnevalinteressierte werden nicht mehr. Genau diese negativen Auswirkungen wollte unsere Gemeinschaft nicht.

Arbeitsgruppe

Stephan Peters, Andreas Zeller, Rainer Lettkamp, Michael Conrad und Johannes Paus bildeten eine “Arbeitsgruppe”, die den Auftrag hatte, eine Vereinsstruktur zu erarbeiten. Basis sollte die oben beschriebene Gemeinsamkeit sein. Gleichzeitig sollte aber den anderen Vereinen keine Konkurrenz gemacht werden, und es sollte kein Karnevalsverein mit den üblichen – klassischen – Strukturen sein.

Vereinssatzung

In einigen Sitzungen wurde eine Vereinssatzung erarbeitet, die aus Sicht der Arbeitsgruppe eine Vereinsstruktur ergab, welche sich stark an dem Karneval in Oberhausen orientierte.

Es wurden mehrere Unterschiede zu den bestehenden Vereinen erarbeitet, die hier zusammengefasst aufgelistet werden:

1. Der Zweck des Vereins ist die Förderung und Pflege des karnevalistischen Brauchtums sowie die uneigennützige finanzielle, materielle oder personelle Förderung von Einzelpersonen oder Gruppen im Oberhausener Karneval.

2. Auch außerhalb der Karnevalszeit können ausgesuchte Personen oder Gruppen unterstützt werden.

3. Der Verein ist selbstlos tätig und verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige und mildtätige Zwecke.

4. Wir bilden nicht die üblichen Vereinsstrukturen. Zum Beispiel wird es keinen Elferrat, eigene Tanzgarde oder eine eigene Sitzung usw. geben.

5. Einmal im Jahr werden neue Senatoren aufgenommen, die bei der Ordens-Soiree feierlich in die Gemeinschaft aufgenommen werden.

Vereinsname

Frei nach dem Motto: Tu Gutes und spreche darüber, wollten wir auch über den Vereinsnamen unser Vorhaben kommunizieren. Doch interessanterweise war es sehr schwierig, diesen Namen zu finden.

Der Autor dieses Artikels verzichtet bewusst auf die kreativen und „teilweise unglaublichen Namensvorschläge“ der Beteiligten.

Nach vielen Diskussionen kamen wir auf den Namen „1. Senatorengemeinschaft Bernhardiner“. Vermutlich eine Assoziation auf den Namen unseres Vereinslokals „der ehemaligen“ St. Bernadus Kirche an der Dorstener Straße.

1. Senatorengemeinschaft „Die Bernhardiner“ e.V.

Eine anfängliche Begeisterung für diesen Namen war nicht festzustellen. Doch der Name „Bernhardiner“ passt nahezu ideal zu unseren Zielen, denn das Image dieser sagenumwobenen Hundrasse verknüpft positive helfende und aktive Handlungen.

Aber musste es ein Hundename sein ???

Doch da befanden wir uns mit unseren tierischen Namen in bester Gesellschaft. Hier einige Beispiele: Eulen-Orden, Styrumer Löwen, Sterkrader Raben oder Alstadener Bären. Alle sind alteingesessene und bekannte Gruppierungen bzw. Vereine.

Vereinsgründung

Am Donnerstag, den 12.September 2013, um 19.30 Uhr war es soweit.

13 Damen und Herren traf sich in dem Veranstaltungsraum der „Bernadus-Kirche“ an der Dorstener Straße zur Gründungsversammlung der

1. Senatorengemeinschaft „Die Bernhardiner“ e.V. .

Bild des Vereinsordens folgt.

Bei den Teilnehmern handelt es sich um die Senatorinnen Sandra Gödderz und Claudia Stappert, sowie die Senatoren Dieter Jansen, Michael Conrad, Hans Jürgen (Männi) Wittenberg, Christian Hunker, Andreas Zeller, Jürgen Bross, Rainer Lettkamp, Klaus Dieter Bross, Stephan Peters und Johannes Paus. Thorsten Berg war neues Mitglied und sollte der Kassenwart des Vereins werden.

Hier wurde nun die von der Arbeitsgruppe erarbeitete Satzung von den Anwesenden genehmigt und unterschrieben. Anschließend wurden die weiteren Rahmenbedingungen abgesprochen.

Zum Vorsitzenden wurde Michael Conrad, zum Kassierer Torsten Berg und zum Schriftführer Christian Hunker gewählt. Stephan Peters und Andreas Zeller sind zuständig für die Organisation der Vereinsfeierlichkeiten. Johannes Paus übernahm den Part der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.

 

1. Ordens-Soiree des 1. SG Die Bernhardiner e.V.

Die feierliche Übergabe der Ernennungsurkunden fand am Freitag, den 24. Januar 2014 statt.

Zur Freude aller Senatorinnen und Senatoren folgten fast alle Oberhausener Karnevalsvereine und der Hauptausschuss unserer Einladung. Die fehlenden Vereine waren durch eigene Veranstaltungen verhindert.

Die Gründungsmitglieder wurden entsprechend mit dem Senatsorden und der entsprechenden Ernennungsurkunde ausgezeichnet. Im Anschluss wurden dann die Mitglieder Ernst Matten-Peters, Marc Conrad und Thorsten Berg mit einer Laudatio zu den ersten neuen Senatoren ernannt.

Die erste Ordens Matinee nahm dann bei gutem Essen, Getränken und Musik einen harmonischen Verlauf.

Blick in die nähere Zukunft:

Das Tätigkeitsfeld und unsere Rolle in Oberhausen müssen wir erst noch finden. Neben den Geldern für die Hilfe, die wir durch unsere Beiträge einnehmen, wollen wir im Einzelfall auch Sponsoren aktivieren. Eine weitere Einnahmequelle soll ein Förderorden werden, den wir interessierten Personen gegen eine noch nicht feststehende Summe abgeben werden.